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Nun entsteht die Bleiverglasung, indem Glasteil
für Glasteil mit Hilfe der Bleiruten im Flechtverfahren zusammengesetzt
wird. Mit der Glaskröselzange werden vorher eventuelle Überstände
abgebrochen. Die auf Maß gebrachten Bleiruten, die als H-Profil
ausgeführt sind um das Echtantikglas aufzunehmen, müssen
genau auf der Glaskante liegen, die Enden werden mit dem Hammer zusammmengeklopft
um das Einschieben in das H-Profil zu erleichtern. An dem Original
orientiert, verwende ich Bleistärken unterschiedlicher Breite.
Die Transparentpause dient dazu, die Maßhaltigkeit zu behalten. |
  
Stück für Stück
wird der Apostel nun zusammengesetzt. Das Randblei bildet den Abschluss.
Das Feld ist nun verbleit, doch ein Hochheben geht noch nicht, es
würde dann in die Einzelteile zerfallen. Nun werden die Bleiruten
ausgerichtet und mit Hilfe eines Holzes die Profile an das Antikglas
angerieben. Die Kreuzungspunkte werden mit dem Hammer runter geschlagen.
Das Bleifeld wird nun mit einem Pinsel, der mit Stearin-Öl (wird
als Flussmittel für die Lötung des Bleies eingesetzt) benetzt
ist, an den Verbindungen eingestrichen. |
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Hat der Lötkolben die richtige Temperatur, wird mit Zinn das Blei
verlötet, so dass eine dauerhafte Verbindung entsteht. Die Vorderseite
ist nun fertig und ein Hochnehmen der Bleiverglasung, welches ein spannender
Moment ist, kann nun gefahrlos erfolgen. Nun erkennt man schon, wie schön
die Arbeit gelungen ist.
 
Die Rückseite des Feldes wird ebenfalls
ausgerichtet und gelötet . Zum Schluss werden beide Seiten mit Kreide
und Sägespäne geputzt.

Im Anschluss werden die Apostel in die neuen Fichtenrahmen eingebaut.
Diese sind auf antik gemacht um sich dem Umfeld der Waldkappelle gut anzupassen.
Alle weiteren 11 Apostel werden in den gezeigten Arbeitsschritten hergestellt.
Die handwerkliche Kunst der Bleiverglasung geht bis an das Altertum zurück
und verleiht einen unnachahmlichen Charme. Kunstwerke aus Glas.
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